Volleyball: Die Sensation ist gelungen! Erste Mannschaft gewinnt beide Relegationsspiele

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FC 47 Leschede – TVA Hürth 3:2 (20:25, 25:21, 29:27, 22:25, 18:16)    
TVA Hürth – FC 47 Leschede 1:3 (25:23, 20:25, 23:25, 21:25) 
Nach einem intensiven, kräftezehrenden, in erster Linie aber unvergesslichen Wochenende ist der ersten Mannschaft des FCL Unglaubliches gelungen: In beiden Spielen der Relegation zur dritten Liga konnte ein Sieg eingefahren werden. Nun liegt der Aufstieg in die dritte Liga zum Greifen nahe – vor der Saison hätte wohl niemand damit gerechnet.
Das Relegationswochenende startete am Freitag (05.05.) mit einem Heimspiel gegen den Zweitplatzierten der Regionalliga West, dem TVA Hürth. Bereits eine Stunde vor Spielbeginn ließ sich absehen, dass heute vor vollem Haus gespielt werden würde. Neben der Tribüne wurden unter anderem auch unten neben dem Spielfeld Sitzplätze zur Verfügung gestellt. Dies würde sich auszahlen, denn es fanden insgesamt unglaubliche 500 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Halle. Auch Hürth reiste mit einem Fanbus an und so entstand zunehmend eine starke Geräuschkulisse, die die beiden Teams lautstark anfeuerte. Zum ersten Satz wurde zur besten Zeit um 20 Uhr angepfiffen und schnell zeigte sich, dass beide Mannschaften hochmotiviert waren, das erste Spiel für sich zu entscheiden. Bereits zu Anfang entwickelten sich einige umkämpfte Spielzüge, bei denen Hürth sich allerdings zuerst durchsetzen konnte. Etwas zu viele Eigenfehler, die unter anderem auch durch Nervosität entstanden, ließen Leschede in einen 14:19 Rückstand geraten, der nicht mehr aufgeholt werden konnte, sodass der erste Durchgang mit 25:20 an Hürth ging. „Uns fehlt nur noch das letzte Quäntchen“, konstatierte das Trainergespann um Jörg Alsmeier, Thorsten Schoen und Günter Nibbrig in der ersten Satzpause. „Wenn wir etwas konzentrierter spielen, können wir uns den nächsten Satz holen.“ Dies versuchte das Team nun umzusetzen: Weniger Fehler im Aufschlag und mehr Durchschlagskraft im Angriff ermöglichten es der Mannschaft im zweiten Satz, mit 9:2 in Führung zu gehen. Durch diesen fulminanten Start heizte nun auch das heimische Publikum richtig ein und unterstützte den FCL mit maximaler Lautstärke. Getrieben von den Fan-Gesängen und dem eigenen Adrenalin ließen die Spielerinnen sich den Vorsprung nicht mehr nehmen und entschieden den zweiten Durchgang mit 25:21 für sich. Nun stand es 1:1 und das Spiel war wieder offen: Es zeichnete sich ab, dass beide Mannschaften auf Augenhöhe spielten und sich nichts schenken würden. Der dritte Satz war nun das, was man unter einem Volleyball-Krimi verstehen würde, denn er ging über die reguläre Punktzahl von 25 Punkten hinaus. Dabei gelang es Hürth zuerst, sich eine 20:16 Führung zu erarbeiten. Doch Leschede wollte nicht aufgeben und zeigte Kampfgeist in jeder Szene: Die starken Angriffe des Gegners wurden immer mehr abgewehrt und gute Aufschläge machten den Ausgleich auf 21:21 perfekt. Nun ging es Punkt für Punkt weiter: Machte eine Mannschaft den einen Punkt, so holte die andere den nächsten. Es entwickelte sich ein Drama, das schlussendlich ein besseres Ende für den FCL (29:27) bereithielt. Um drei Punkte machen zu können, musste dieser nun den vierten Satz für sich entscheiden, doch dies war leichter gesagt als getan: Weder Leschede noch Hürth ließen in den Leistungen nach und zum Schluss waren es nur Kleinigkeiten, die den Unterschied machten und Hürth gewinnen ließen (25:22). Der Volleyball-Abend ging also in die Verlängerung und den zahlreichen Zuschauern wurde ein nervenaufreibender fünfter Satz geboten, der sich erneut nach demselben Muster abspielte: Beide Mannschaften waren gleichauf, unterschieden sich nur in Kleinigkeiten. Es galt nun weniger, wer den nächsten Punkt holte, sondern mehr, wer macht den nächsten Fehler machen würde. Auch wenn es beim Spielstand von 14:12 für Hürth so aussah, als ob der erste Sieg an sie gehen würde, aktivierten die Leschederinnen nochmal ihre letzten Kräfte und schafften es mit einer unglaublichen Teamleistung und einer starken Mentalität den Satz mit 18:16 und letztendlich auch das Spiel mit 3:2 zu gewinnen! Der erste Schritt war somit nach etwa 2,5 Stunden Spielzeit getan und die Halle geriet aus dem Häuschen: Der FCL nahm 2 Punkte aus dem Hinspiel mit, Hürth hingegen einen. Bereits jetzt war die Mannschaft überwältigt von der eigenen Leistung und der wahnsinnigen Atmosphäre in der Halle. 
Nach einem Tag Regeneration und Kräfte auftanken, ging es am Sonntag für die Mannschaft gegen frühen Mittag direkt weiter zum Auswärtsspiel Richtung Köln. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle KfZ Brüning für den Bulli, der es dem Team um einiges erleichterte, die Auswärtsfahrt anzutreten. Nur zwei Stunden später startete auch ein Bus voller Fans in dieselbe Richtung, um die FCL Mädels im Rückspiel zu unterstützen.             
Auch in Hürth sollte sich schnell eine beeindruckende Zuschauerkulisse entwickeln, die die Spielerinnen auf beiden Seiten hochmotiviert für das Rückspiel einstimmte. „Wir müssen gar nichts, können aber viel“, darin waren sich Trainerteam und Spielerinnen einig. Und so versuchte man möglichst entspannt in das Spiel zu starten. Direkt zu Anfang zeichnete sich sofort ab, was auch schon am Freitag klargeworden war: Bei beiden Teams handelte es sich um kämpferische, starke Mannschaften, die dem jeweils anderen nichts schenken würden. Wie bereits zwei Tage zuvor verlief der erste Satz auf Augenhöhe und erneut setzte sich der TVA mit einem knappen 23:25 durch. Wiederholt waren es ärgerliche Eigenfehler auf der FCL Seite, die den Unterschied machten. Im zweiten Satz drehten die Leschederinnen nun aber richtig auf und zeigten alles, was sie konnten: Mit starken Aufschlägen, intensiver Feldarbeit und überzeugenden Angriffsaktionen geriet Hürth in Bredouille und der FCL ging mit 17:13 in Führung. Alle Spielerinnen waren fest entschlossen, den Satz nach Hause zu bringen und schafften dies mit der Unterstützung der mitgereisten Fans (25:20).     
Der dritte Satz spielte sich nun wieder etwas knapper ab, sodass am Ende erneut beide Mannschaften knapp vor dem Sieg standen. Dieses Mal blieb das Glück allerdings auf Lescheder Seiten, sodass mit 25:23 auch der zweite Satz geholt werden konnte und es nun 2:1 für den FCL stand. Somit hatte das Team in der Gesamtbilanz bereits 3 Punkte sicher.     
Der vierte Satz könnte nun alles entscheidend sein. Das Trainerteam betonte: „Geht mit Selbstvertrauen ins Spiel, wir führen hier!“. Und der FCL machte genau dies: Auf einmal klappte alles. Druckvolle Aufschläge, starke Annahme- und Abwehraktionen ermöglichten es dem Zuspiel, alle Angriffspositionen einzusetzen, immer wieder durch den Hürther Block zu kommen und Punkt um Punkt zu erzielen. Schlussendlich machte der FCL mit 25:21 den Sack zu.         
Da war nun der Auswärtssieg und gleichzeitig auch der Gesamtsieg der Relegation! Das gesamte Team und auch die Fans verfielen in vollkommene Euphorie. Mit solch einem Erfolg hätte zu Anfang der Saison wohl niemand gerechnet. Als Aufsteiger direkt wieder eine Relegation zum Aufstieg zu spielen und diese auch noch zu gewinnen, ist eine Leistung, die unglaublich- und erst einmal zu verarbeiten ist. Nach einer kurzen Feier mit den eigenen Fans in der Hürther Halle, ging es mit dem Bus wieder in Richtung Heimat, wo im Clubhaus eine Überraschung für die Mannschaft wartete: Viele Vereinsmitglieder, Eltern und Freunde kamen, um -nach einem Feuerwerk- mit dem Team anzustoßen und trotz eines Sonntags diese Ausnahmeleistung zu feiern. Das überwältigende Wochenende erhielt so einen tollen Ausklang, den die Mannschaft so schnell nicht mehr vergessen wird. Ein großer Dank gilt hierbei der ersten Fußballmannschaft, die die Feierlichkeiten im Clubhaus organisierte und zudem bei nahezu allen Heimspielen grandiose Unterstützung auf der Tribüne lieferte.    
Am Ende möchten sich das Trainergespann und die Spielerinnen bei allen bedanken, die so eine großartige Unterstützung geleistet haben – sei es in der eigenen Halle oder auch in Hürth. Es ist nicht selbstverständlich, diesen Weg an einem Sonntag auf sich zu nehmen. Der überwältigende Zuspruch und die beeindruckende Lautstärke der Fans haben einen großen Anteil zum Sieg beider Spiele geleistet, besonders in den engen Spielzügen hat die Unterstützung das Team zu Höchstleistung getrieben. Die Mannschaft bedankt sich für die Treue in der gesamten Saison und hofft bereits jetzt auf viele weitere Spiele in der nächsten Saison, bei der sie wieder auf diese Unterstützung zählen kann.     Ein weiterer riesiger Dank gilt außerdem Eva Reichelt, die die Busfahrt nach Hürth organisierte und auch Johann Wintering, der den Bus fuhr. Zudem dankt der FCL Tobias Muntel, der in Hürth tolle Momente mit seiner Kamera festhielt und die Bilder umgehend zur Verfügung stellte.    
Ob es für die Mannschaft nun tatsächlich in die dritte Liga geht, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden. Gewartet wird auf das grüne Licht vom Deutschen Volleyballverband. Das Team hat seinen Job für die Saison 2022/23 nun erst einmal erledigt und geht in eine wohlverdiente Pause.


 
 
 
FC 47 Leschede: Anne Alsmeier, Jasmin Bültel, Pia Elfert, Sophie Grothus, Johanna Haarmann, Antonia Hermeling, Josefina Klesper, Julia König, Lina Köster, Dominika Laumann, Jennifer Lösch, Lina Schoen, Diane Seybering, Elisa Tegeder, Jörg Alsmeier, Günter Nibbrig, Thorsten Schoen 
Fotos: Tobias Muntel & Dieter Kremer (NOZ)

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