Die wichtigste Aufgabe für Schiris sind die 90 Minuten des Spieles, da passiert eine ganze Menge und es gibt viel zu tun, man muss entscheiden, pfeifen, kommunizieren und laufen. 
Wenn das Outfit angelegt ist, geht’s raus auf den Rasen und es wird entschieden, wer den Ball bekommt, in die Sonne guckt, gegen den Wind spielt oder dem Grill entgegen. Nach dem Feststellen des 11 gegen 11 kommt der Anpfiff und dann ist Vielseitigkeit gefragt.
Es sind viele Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise: Hat der 5er gefoult?! Ne, der hat halt mehr Körper. Weiterspielen. – War der Ball im Aus? Ja, sah so aus. Pfiff. - Der Stürmer ist gleich frei durch, wenn er den Ball bekommt. Steht da links noch ein Verteidiger, ja, dann kein Abseits. Weiterspielen. – Ui, der hat den ziemlich umgelegt. Pfiff und gelber Karton.“
Mit den Reaktionen der Spielerinnen, Spieler, Teamverantwortlichen und Zuschauer auf die Entscheidungen muss man souverän umgehen. 
„Schiri, gut gesehen! – Aus, niemals! – Kein Abseits. Schiri, Junge, besser als die kalibrierte Linie! – Man Schiri, das ist doch ne rote Karte!“
Das Pfeifen ist eine, die Kommunikation nach dem Pfiff eine andere Aufgabe. Die Entscheidungen müssen teilweise mit den richtigen Worten begründet werden. Manchmal geht das schnell und manchmal muss man auch mit Redekreisen fertig werden, die nicht gerade in bibliothekstauglicher Lautstärke geführt werden. Manche Kicker brauchen eine deutliche Ansprache und manchen kann man auch versteckte Botschaften geben. „Ein Foul noch und du fliegst vom Platz“, oder „Wenn du nicht aufpasst, dann hast du gleich die Chance auf das kälteste Bier aus eurer Kiste!“.
Bewegung ist ebenfalls wichtig für Schiris. Man muss so nah wie möglich am Ball sein, darf aber auch nicht ständig im Weg stehen. Dafür muss man kein usain-boltsches Tempo mitbringen oder einen Marathon laufen können. Wichtig ist, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort steht. Je mehr Spiele man gepfiffen hat, desto besser gelingt das – aber leider auch nicht immer.
Es gibt eine ganz Menge zu tun in so einem Spiel, dadurch läuft auch mal was schief. Fehler passieren und gehören wie überall dazu. Manchmal bekommt man das bereits während des Spiels durch die Reaktionen der Spielerinnen, Spieler, Coaches, Teamverantwortlichen und von Zuschauern zurückgemeldet. Das ist nicht schön und man muss lernen, damit umzugehen.
Wichtig ist dann, dazu zu stehen und es beim nächsten Mal besser zu machen.
Kein Schiri macht absichtlich Fehler und das wissen eigentlich auch alle Beteiligten, spätestens eine halbe Stunde nach dem Abpfiff. 
Wenn die ganze Menge an Aufgaben gut bewältigt wurde, dann bekommt man aber auch ab und zu Lob. Manchmal direkt: „Junge, gut gemacht!“, manchmal auch versteckt: „Komm her, du bist heute der Einzige, der sich ne Bratwurst und ‘n Bier verdient hat.“ Das Sprichwort „Nicht geschimpft ist auch gelobt!“ gilt auch auf dem Platz. Das Lob darf man sich in die eigene Tasche stecken und es tut gut!
Insbesondere die 90 Minuten machen Spaß, gerade, weil viele Aufgaben zu bewältigen sind und da das vielleicht schwer zu glauben ist, hilft nur eines:“ Ran an die Pfeife!“
Ihr helft eurem Verein, den aktiven Spielerinnen und Spielern und profitiert selbst davon. 
Der Anwärterlehrgang startet am 10.01.2023 um 19:00 Uhr beim SUS Darme. 
Wer Interesse, Fragen oder beides hat, darf sich gern bei mir melden! 
Sportliche Grüße    Martin Hopmann   0176/21105629

Zuletzt geändert am: 29.12.2022 um 16:06:04